Als das weltweit tätige Energieunternehmen Cepsa beschloss, eine neue Pipeline im Energiepark "La Rábida" in Andalusien (Spanien) zu planen, war klar, dass die Verwendung herkömmlicher Vermessungstechniken zur Kartierung der bestehenden Anlage kostspielig, zeitaufwändig und kompliziert sein würde.
Doch das Engagement des Unternehmens für innovative Technologien und Nachhaltigkeit (Teil ihrer Strategie "Positive Motion") brachte sie auf die Idee, etwas anderes auszuprobieren, nämlich den fliegenden bildgebenden Laserscanner BLK2FLY von Leica Geosystems, um den Bereich in einem Bruchteil der Zeit, die mit konventionellen Methoden erforderlich gewesen wäre, zu scannen.
Mit dem Projekt wurden zwei Ziele verfolgt. Die erste Aufgabe bestand darin, ein digitales Geländemodell (DGM) des Bereichs zu erstellen, für welchen die Erweiterung geplant war. Dabei wurden vorhandene Stützen, Rohrleitungen sowie andere Strukturen, die berücksichtigt werden mussten, genau vermessen, um die Konstruktion und den Verlauf der neuen Pipeline sicher und effizient zu planen.
Zudem wollten wir herausfinden, ob der BLK2FLY ein kontinuierlicher wichtiger Bestandteil in zukünftigen technischen Planungen von Cepsa werden könnte.
Was den ersten Punkt betrifft, so hat der BLK2FLY den Test mit Bravour bestanden.
"Die Kosten- und Zeitersparnis waren enorm", sagte Patricia Chacón, Abteilungsleiterin des Fachbereichs für Rohrleitungen bei Cepsa. "Zudem hätte ein Projekt dieser Größenordnung mit einem statischen Scanner mindestens fünfmal so lange gedauert und ein Luftbild hätten wir auch nicht erhalten. Eine solche Detailgenauigkeit war für dieses Projekt äußerst wichtig."
Dies ermöglichte dem Team den einfachen und problemlosen Import von BLK2FLY-Daten in das umfassende Leica Softwarepaket, wie Cyclone 3DR, Jetstream und TruView, sowie den Import von Daten über Cloudworx in Smart3D und Navisworks zur Integration in die nativen Software-Workflows von Cepsa.
Ein raffiniertes Werkzeug
Einer der großen Vorteile des BLK2FLY für die Zwecke dieses Projekts betand darin, dass es sich nicht einfach um einen Laserscanner handelte, der auf einer Drohne befestigt war und nur von Profis mit erheblichen technischen Kenntnissen bedient werden konnte.
Stattdessen handelte es sich um einen voll integrierten fliegenden LiDAR-Scanner. Das bedeutete, dass das Team von Cepsas Scanning-Partner "La Linea Vertical" den Scanner nicht nur von einem iPad aus steuern, sondern auch während der Scans Daten in Echtzeit empfangen konnte, wobei ein intelligenter Batteriewechsel für einen nahezu ununterbrochenen Flug während der einzelnen Scanning-Einsätze sorgte.
"Die größte Herausforderung bei einem Projekt dieser Größenordnung war die Planung", sagte Eduardo Carrasco Álvarez, stellvertretender Projektleiter und Leiter des Fachbereichs für Drohnen bei La Linea Vertical. "Da die Arbeit nach Bereichen strukturiert war und der Zugang und die Autonomie begrenzt waren, mussten wir die Einsätze planen, um deren Ausführung zu optimieren. Es war wichtig, die notwenige Zeit zu investieren, um alles richtig zu machen."
Die Einholung der Genehmigungen zum Scannen im Energiepark während der Zusammenarbeit mit Cepsa, um die Einhaltung der Sicherheitsanforderungen zu gewährleisten, erforderte äußerste Sorgfalt.
Carrasco und sein Team nutzten die Fähigkeit des BLK2FLY, über die BLK2FLY Live-App festgelegte autonome Einsatzpfade zu erstellen, um die Gewinnung von Landdaten reibungslos und effizient zu planen.
"Angesichts der Beschaffenheit des Geländes haben wir uns für Überflüge in moderatem Abstand entschieden, um die Leistung zu maximieren, ohne jedoch die geforderte Präzision bei den Bereichen, in denen das Rohrsystem verlegt werden sollte, zu überschreiten. Wir haben daher autonome Flüge mit manuellen Zickzackflügen kombiniert, um die weniger abgedeckten Bereiche zu verdichten. Dank der Vorschau der Punktwolken in Echtzeit via der BLK2FLY Live App, konnten wir sicherstellen, dass die für die Vermessung erforderliche Abdeckung durch die Punktwolken den Erwartungen entsprach", erklärte Carrasco.
Für die Rohrverlegungsarbeiten steuerte das Team den BLK2FLY manuell via App, um alle für die Projektplanung erforderlichen Winkel zu erfassen, wobei die Option zur Hindernisvermeidung aktiviert blieb.
"Auf diese Weise konnten wir ganz beruhigt eventuellen Kollisionen mit Strukturen oder Elementen außerhalb unseres Sichtfeldes entgegenblicken", sagte er
Das Ergebnis war ein erfreuliches Resultat für Cepsa und Leica Geosystems.
Die Schnelligkeit und Produktivität, in Kombination mit Luftbild und Detailgenauigkeit, machen den BLK2FLY, dank der planbaren Einsätze, bei denen der beste Blickwinkel für die Erstellung der Punktwolken festgelegt werden kann, zum perfekten Produkt für Cepsa.
Das bedeutete, dass der BLK2FLY auch den zweiten Test von Cepsa bestanden hat.
"Diese Informationen werden als Grundlage für eine neue Anlagenplanung verwendet", erklärte Chacon. "Es wird die Arbeit in der Konstruktionsphase wesentlich erleichtern, da wir schnell auf Daten aus bestehenden Anlagen zurückgreifen können, um an neuen Entwürfen und Änderungen zu arbeiten. Ja, wir hoffen, den BLK2FLY auch bei anderen zukünftigen Projekten einsetzen zu können", fügte sie hinzu.