Disto

7 Fragen, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie einen Laserdistanzmesser (LDM) kaufen

Von Hugh Baertlein

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01/17/2019

Ich habe sehr viel bei der Renovierung eines Hauses aus den 1880er Jahren mitgewirkt. Mithilfe von Elektrogeräten, die in einem Keller verwahrt sind und von mir beinahe jedes Wochenende benutzt werden, wurde jeder Zentimeter neu gebaut. Ich erinnere mich an den Tag, an welchem ich daran dachte, wie viele billige, kaputte Werkzeuge ich mittlerweile bereits weggeschmissen hatte.

Ich bin Ingenieur. So ungern ich Stereotypen verwende, ich gebe normalerweise nur dann mein Geld aus, wenn ich vorher meine Hausarbeiten gemacht habe und in diesem Fall war es naheliegend, dass mein Hund die Hausarbeit aufgefressen hatte.

Jetzt gebe ich lieber ein paar Euro mehr aus, um ein Gerät zu kaufen, das länger hält.

Ich arbeite schon fast 25 Jahre lang in der Messtechnik und davon 12 Jahre mit Laserdistanzmesser (oder Laserdistanzmessgeräte), auch LDM genannt. Um das geeignete LDM auszusuchen und die Wahl etwas einzuschränken, sollte man sich meines Erachtens die folgenden Fragen stellen:

  1. Messen Sie im Freien?

    Wenn Sie im Freien arbeiten, benötigen Sie unbedingt ein optisches Spektiv oder einen digitalen Zielsucher.

    Wenn Sie ohne Spektiv oder Zielsucher arbeiten, können Sie den Laserpunkt an klaren Tagen maximal 10 m weit sehen. Und wenn Sie im Freien messen, wahrscheinlich noch nicht einmal 10 m.

    Die Technologie, die wir schon beim ersten DISTO einsetzten, um das Problem bei der Nutzung im Freien zu lösen, war ein Spektiv, ähnlich einem Sucher bei alten Fotoapparaten mit festem Objektiv. Solche LDM mit Spektiv gibt es heutzutage übrigens immer noch.

    Leica Geosystems ist dann zur Technologie mit digitalem 4-fach-Zoom Zielsucher, ähnlich der Zoomfunktion bei Digitalkameras, übergegangen. Das Fadenkreuz im LCD-Display ist genau mit dem Laserstrahl kalibriert. So wissen Sie, wenn Sie den Laserstrahl im Fadenkreuz haben, dass Sie punktgenau messen, auch wenn Sie den Laserstrahl nicht sehen können.

  2. Arbeiten Sie mit Design-Software?

    Wenn Sie Skizzen erstellen oder mit Programmen wie Autodesk oder Chief Architect arbeiten, gibt es mobile Apps, mit denen Sie vor Ort detaillierte Pläne erstellen können. Einige Anwendungen, wie z. B. unsere kostenlose DISTO-Plan-App, ermöglichen Ihnen das Einblenden von Messdaten auf Fotos, die Sie mit Ihrem mobilen Endgerät gemacht haben.

    Bluetoothfähige LDM übertragen in diese Apps genaue Messdaten in Echtzeit, d. h. genau in dem Moment, in dem Sie die Messungen durchführen. Wir hören von Innenarchitekten, Gebäudedaten-Modellierer und Design-Architekten, dass sie mit dieser Technologie nur noch die Hälfte der Zeit benötigen, um einen akkuraten Grundriss zu erstellen.

    Ja, es stimmt, bluetoothfähige LDM sind manchmal die teureren Modelle der Spitzenklasse. Aber was ist Ihnen Ihre Zeit wert? Wenn Sie die Zeit, die Sie benötigen, um gleich beim ersten Mal akkurate Messungen zu erhalten, halbieren, wie schnell hat sich dann Ihre Investition von € 400 oder € 800 amortisiert? Bei den neuen LDM Einstiegsmodellen, kostet ein bluetoothfähiges LDM weniger als € 140.     Ich persönlich möchte auf Bluetooth® nicht verzichten.

  3. Wollen Sie ein anderes Messinstrument ersetzen mit einem LDM?

    Wenn Sie mit einem Messrad oder einem langes Bandmaß arbeiten, denken Sie an die Messungen, die die meiste Zeit erfordern oder am schwierigsten auszuführen sind. Wählen Sie dann das Messinstrument, das die Probleme löst, die Ihnen die meisten Schwierigkeiten bereiten.  

    Auf einer Baustelle kann es zum Beispiel schwierig sein, einen geraden horizontalen Abstand zwischen Punkt A und Punkt B zu messen, weil Materialien an einer Wand aufgestapelt und/oder Menschen und Maschinen im Weg sind.

    Ein LDM mit einem Neigungssensor misst den Winkel und den Abstand der Aufnahme, um dadurch den geraden horizontalen Abstand zu Ihrem Ziel zu errechnen. Das bedeutet, dass Sie über Pallets schießen können, über Leute, Möbel oder was auch immer im Wege ist, und Sie erhalten doch die Messdaten, die Sie benötigen.

    Das ist viel einfacher und auch viel sicherer als mit dem Maßband in der Hand über Hindernisse klettern zu müssen.

  4. Wie viel Zeit verbringen Sie jede Woche mit dem Vermessen?

    Alles dreht sich um Rentabilität: Wieviel Zeit verbringen Sie mit dem Herumlaufen mit einem Maßband in der Hand oder dem Herumschleppen von Leitern, um eine Messung durchzuführen?

    Was, wenn das nicht länger nötig wäre und Sie zusätzlich auch noch genauere Messdaten erhalten würden? Die gewonnene Zeit könnten Sie sicher für wichtigere Dinge nutzen.  

  5. Haben Sie mit dem „Schall-Maßband“ oder einem anderen billigen Produkt schlechte Erfahrungen gemacht?

    Da sind Sie nicht der/die Einzige. Vor ein paar Jahren überflutete ein Lieferant, dessen Namen wir hier nicht nennen wollen, in der Weihnachtssaison den Markt mit einem billigen Schall-Entfernungsschätzer mit eingebautem Laserpunkt „für Papa“.

    Wie der Name schon sagt, schallt bei so einem Gerät der Ton vom Objekt zurück, um so eine ungefähre Entfernung zu ermitteln. Diese Apparate sind einfach nicht genau und die Kombination mit einem „Ziellaser“ machte LDM in den Köpfen vieler Leute zu einem Spielzeug.

  6. Wie präzise muss einen LDM für Sie sein?

    Die Frage nach der Präzision stellt sich gar nicht, wenn Sie ein Gerät von einer seriösen Firma nehmen. Suchen Sie nach einem Gerät mit der ISO 16331-1-Zertifizierung (Internationale Organisation für Normung).

    Geräte mit ISO-Zertifizierung kosten etwas mehr, aber auf alle Fälle weniger als ein Balken aus Holzwerkstoff, der wegen eines Billig-LDM 2.5 cm zu kurz ist.

  7. Was für eine Reichweite brauchen Siein einem LDM?

    Sehen Sie sich auch hier nach einem ISO-zertifizierten Gerät um. Mit ISO-zertifizierten Produkten erhöhen Sie den Standard für den Vergleich. Es gibt viele Dinge, die die Genauigkeit und Reichweite beeinflussen. – Dazu gehören vor allem das Umgebungslicht und die Farbe des Zielbereichs.

    Mit einem ISO-zertifizierten Gerät erhalten Sie Spezifikationen, auf die Sie sich verlassen können, und nicht solche, die nur unter perfekten Messbedingungen erreicht werden können.