In diesem Blog berichte ich über Linien-, Punkt- und Kombilasergeräte. Geräte dieser Art findet man unter den verschiedensten Namen: Kreidelinineinlaser, Liniengenerator, Selbstnivellierungslaser, Linienlaser, Laserwasserwaage, Punktlaser, etc.
Bevor wir uns weiter im Thema vertiefen, ein wichtiger Hinweis: Wenn Sie größtenteils im Freien arbeiten, sollten Sie sich wirklich überlegen, einen robusteren, präziseren Rotationslaser mit einem professionellen Qualitätsdetektor anzuschaffen. Viele kompakte Linienlasergeräte können auch im Freien in einem Bereich bis zu 30 m eingesetzt werden, wenn dabei ein Linienlaserdetektor verwendet wird. Hauptsächlich wurden sie jedoch für den Innenbereich konzipiert. Sie können ein feingezahntes Sägeblatt bei einer Milwaukee Sawzall® einsetzen, das macht sie aber immer noch nicht zum idealen Gerät, um Zierleisten zuzuschneiden.
Linienlaser 101
Ich habe mit Auftragnehmern gesprochen, die schon ihre Erfahrungen mit Linienlasermessgeräten von schlechter Qualität gemacht haben. Viele Vordenker setzten schon vor einigen Jahren Lasergeräte ein und mühten sich mit dem ab, was auf dem Markt zur Verfügung stand. Es gibt immer das Risiko, dass Firmen Produkte für den Heimwerker als Profigeräte anbieten. Nachstehend eine Zusammenfassung der Schlüsselinformationen zu Lasergeräten, um Ihnen zu helfen, bei Ihren Recherchen die richtigen Fragen zu stellen. Nehmen Sie sich eine Tasse starken Kaffee und legen Sie los.
Typische Konfigurationen eines Linienlasergerätes:
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b. Manuelle vs. selbstnivellierende Laser – Die meisten Profis wollen ein automatisches (selbstnivellierenden) Lasergerät – ein Gerät, das angibt bezw. überprüft, ob ein Gegenstand gerade ist, oder das Raumhöhen überträgt. Verwenden Sie ein automatisches Nivellierungsgerät und lange Konfigurationszeiten gehören der Vergangenheit an. Montieren Sie das Gerät auf ein Stativ und schalten Sie es ein. Solange das Gerät bis auf ~4 Grad grob nivelliert ist, schaltet sich der Laser ein und zeigt eine gerade Laserlinie an. Das Gerät nivelliert sich automatisch, solange es sich im "Arbeitsbereich" des Nivellierungsmechanismus befindet. Wenn die Ausgewogenheit außerhalb dieses Arbeitsbereichs gestört wird, stellt sich der Laser aus oder fängt an zu blinken, um Ihnen anzuzeigen, dass es ein Problem gibt. Die Linien zu halten ist kein Problem bei selbstnivellierenden Lasergeräten, trotzdem ist es wichtig, sicherzustellen, dass die Laserlinie auf der Referenzhöhe bleibt. Wenn jemand das Gerät anstößt oder das Stativ bzw. die Unterlegscheibe verschiebt, könnte es sein, dass Sie nun von einer anderen Höhe aus arbeiten, obwohl das Gerät immer noch gerade ist. Referenzpunkte sollten mehrmals am Tag kontrolliert werden.
Manchmal werden Sie auch mit preisgünstigen Handlasergeräten konfrontiert. Anders als bei einem selbstnivellierenden Laser müssen Ihre Leute den Laser bei einem manuellen Gerät per Hand, mithilfe einer herkömmlichen Wasserwaage oder Justierschrauben am Laser) gerade einstellen (und dies im Laufe des Tages immer wieder überprüfen, um sicherzustellen, dass er gerade bleibt). Manuelle Linienlaser sind zeitraubend und können große Probleme verursachen, wenn jemand den Laser versehentlich aus dem Gleichgewicht bringt. Ein manueller Laserstrahl blinkt nicht, um anzugeben, dass er nicht mehr gerade ist.
(Sehen Sie sich die nachstehende Leica Lino L2G+ Selbstnivellierungsfunktion an)
c. Genügend Strom für den ganzen Tag – Die meisten selbstnivellierenden Laser verwenden Alkalibatterien oder irgendein aufladbares Batteriesystem. Die neuen, grünen Lasergeräte auf dem Markt haben einen helleren Strahl als rote Laser. Sie verbrauchen aber auch mehr Batteriestrom als rote Laser (manche grünen Laser machen schon nach ein paar Stunden schlapp!). Im Vergleich zu einer Wasserwaage oder einem Schnurlot werden Sie nun - wenn sie zu einem selbstnivellierenden Laser wechseln - etwas Geld für Batterien ausgeben, dafür aber verkürzt sich Ihr Arbeitszeitaufwand dank erhöhter Produktivität und besserer Produktqualität. Für diejenigen, die umweltbewusst sein wollen, steht auch die Option von wiederaufladbaren Akkus (sowohl eingebaut als auch extern) zur Auswahl. Wenn Sie mit eingebautem Akku arbeiten, stellen Sie sicher, dass eine Aufladung auch während der Benutzung des Tools erfolgen kann. Großartig ist auch die Option mit wiederaufladbaren Standardbatterien (z. B. AA). Der Batteriesatz kann mehrfach aufgeladen und im Notfall können auch Alkalinebatterien verwendet werden.
d. Pendelsperre – Um dieses Thema zu verstehen, müssen Sie wissen, wie selbstnivellierende Lasergeräte funktionieren. Stellen Sie sich ein mechanisches Pendel in Miniatur vor, das durch ein Ultrapräzisionskugellager gestützt wird. Der Laser ist am Pendel befestigt. Das Pendel will wegen der Schwerkraft immer senkrecht nach unten hängen (gerade). Berühren Sie den Laser und das Pendel fängt an zu schwingen. Ziemlich rasch wird es sich wieder gerade ausrichten (und genau so wird dies auch Ihr Lasergerät tun). Es kann aber auch vorkommen, dass Sie eine Neigungslinie benötigen (z. B., um die Befestigungspunkte für die Aufhängungen eines Treppengeländers festzulegen). Mit einer Pendelsperre können Sie das Pendel blockieren, damit es nicht anfängt zu pendeln. Sobald das Pendel blockiert ist, lässt sich der Laser kippen und die projizierte Linie wird sich dann auch in Schräglage begeben. Ein großer Vorteil der Pendelsperre ist der Schutz des Präzisionskugellagers bei einem Sturz. Kurze Zusammenfassung – Eine Pendelsperre ist ein Muss.
e. Gehäuse und Geräteaufbau – Würde ein dickes Gummipolster das Gerät bei einem Fall vor Beschädigung schützen? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Ein schlecht konzipiertes Gerät kann durch ein 6 mm dickes Gummipolster nicht geschützt werden, egal wie "cool" das Schutzpolster auch aussehen mag. Die Strapazierfähigkeit von Lasergeräten wird von innen her entworfen. Wir alle wissen, warum Billiggeräte billig sind. Es ist besser, ein solides Gerät mit Pendelsperre zu haben und dieses wie ein Präzisionsmessgerät zu behandeln. Es muss nicht wie ein Kunstwerk behandelt werden, aber man sollte auch nicht zu grob damit umgehen. Und vergessen Sie nicht, die Nivelliergenauigkeit ab und zu zu überprüfen - das kann nie schaden.
f. Reichweite und Genauigkeit – Der primäre Faktor von Linien-Nivellierungsgenauigkeit ist die Einstellung des Pendels (das ist der Grund, warum der Pendel mit einer Sperre vor harten Schlägen geschützt ist). Die Genauigkeit wird als Nivellierungsfehler in einem bestimmten Bereich angegeben, wie z. B. 0,15 cm bei 4,5 m. Verdoppeln sie den Bereich auf 10 m und der Fehler verdoppelt sich auf 0,30 cm. Bei 20 cm sollten Sie eigentlich nur die Hälfte des Fehlers haben - aber manchmal ist die Laserlinie breiter als in der Genauigkeitsspezifikation angegeben. Vielen Linienlasern wird nachgesagt, dass sie eine Genauigkeit von 0,15 cm bei 4,5 m haben. Das Problem ist, dass ein billiger Linienlaser mit einem Abstand von 4,5 m vom Ziel, eine 0,62 cm breite Laserlinie projiziert. Viel Glück bei der Suche nach der Quadratur des Kreises. Wichtig ist eine helle, deutliche und fokusierte Linie. Einen guten Laser erkennen Sie sofort, nachem er eingeschalten wurde.
g. Grüner vs.roten Laser - Eine echte, grüne Laserdiode ist teurer als eine rote, aber wenn Sie über Stunden mit dem Linienlaser arbeiten, werden Sie den Unterschied zu schätzen wissen. Die moderne Technologie der direkt emittierenden grünen Dioden stellt eine helle, grüne Linie mit weniger "Laser Speckle" her als rote Laser es tun. Das Ergebnis ist eine saubere, scharfe Laserlinie auf Ihrer Arbeitsoberfläche. Die grüne Wellenlänge ist drei- bis viermal besser zu sehen als ein roter Laserstrahl. Das bedeutet, dass Sie den grünen Laser aus einer größeren Distanz sehen können als einen roten. Sichtbarkeit über große Distanzen bedeutet weniger Konfigurationen und dies bedeutet wiederum weniger Arbeitszeitaufwand.
h. Austrittswinkel – Stellen Sie sich einen Austrittswinkel so vor, als würden Sie mit seitlich ausgestreckten Armen dastehen. Zwischen Ihrem rechten und dem linken Arm liegt ein 180° Austrittswinkel. Stellen Sie sich an eine Wand und alles zwischen Ihrem rechten und dem linken Arm ist die Laserebene. Platzieren Sie den Laser mit einem Austrittswinkel von 180° in eine Ecke und Sie erhalten eine gerade Ebene im ganzen Raum. Nur eine Konfiguration für den ganzen Raum. Das spart Zeit und Geld.
i. Qualität des Laserstrahls – Betrachten Sie aus ca. 4,5 m genau den auf eine Wand ausgerichteten Laserstrahl. Achten Sie auf scharfe, helle Linien. Bei Lasergeräten von schlechter Qualität sieht man undeutliche und zeitweise trübe Linien, "Geister"- oder Parallellinien bzw. tote Punkte in den Linien. Sehen ist glauben.
j. IP54 oder IP65 - IP steht für “Ingress Protection” - oder mit anderen Worten für "Schutz vor dem Eindringen von Staub und Feuchtigkeit". Für den "Heimwerker" gibt es IP40 Einweglaser (Vorsicht mit Staub und Feuchtigkeit!). Wenn Ihnen Ihr Werkzeug und Ihre Arbeit wichtig sind, dann kaufen Sie nichts unter IP54 - staub- und feuchtigkeitsresistent. Ein IP54 Gerät darf staubig und/oder feucht werden. Für den Gebrauch unter schwierigsten Bedingungen, achten Sie auf Schutzklasse IP65, Militärstandard oder höher. Sollte es in den Schlamm fallen, einfach mit dem Schlauch abspritzen. Vielen der IP65 Produkte wird auch eine Fallresistenz aus 7,5 bis 15 cm Höhe bestätigt. Egal um welches Gerät bzw. welche Schutzklasse es sich handelt, hier ein wichtiger Tipp: Legen Sie ABSOLUT NIEMALS ein nasses Gerät in einen geschlossenen Koffer.
(Hier das Video einer IP55 Leica Totalstation im Foltertest - die Station kostet $ 45,000!)
k. Nach dem Kauf – Ich habe kürzlich mit einem Verkäufer in Vegas gesprochen und ihn gefragt, wie er denn die Handhabung von Linienlasergeräten den Leuten beibringt. Er legte seinen Kopf auf die Seite, sah mich erstaunt an und sagte: "Karton aufmachen, Batterien einlegen und einschalten". Was soll man da viel beibringen?"
Sie brauchen wahrscheinlich kein 24-Stunden Callcenter, damit Ihnen bei der Handhabe des Linienlasers geholfen wird. Aber eine Garantie könnten Sie gebrauchen. Kaufen Sie ein Qualitätsprodukt von einem seriösen Hersteller, der vor Ort in die Vereinigten Staaten vertreten ist und eine einfache "Austauschgarantie" anbietet. Wenn das Gerät während der Gewährleistungsfrist nicht den Spezifikationen des Herstellers entspricht, erhalten Sie ein neues Gerät.Normalerweise haben diese Geräte eine Gewährleistungsfrist zwischen ein und drei Jahren. Erwarten Sie aber nicht, dass man Ihnen einen Laser mit zerschmettertem Gehäuse kostenlos austauscht. Die Garantie deckt normalen Verschleiß und Herstellungsfehler.
Genug für heute. In zukünftigen Beiträgen werde ich mehr auf die typischen Anwendungen eingehen (Vergleich zwischen "früher" und "heute") und wie sie die Kalibrierung bei Ihrem automatischen Nivellierungsgerät überprüfen.