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BLK2FLY on Landing Pad

Das deutsche Ingenieurbüro GEODOC GmbH startet mit dem Leica BLK2FLY durch

Von Christopher Curley

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09/11/2023

Man könnte damit argumentieren, dass eine Zivilisation nur so gut ist wie ihre sanitären Anlagen.  

Vom antiken Babylonien bis zum heutigen modernen Berlin war die Art und Weise, wie wir Wasser bewegen und Abfall bewältigen, eines der wesentlichen Merkmale der Modernität, die die Entwicklung der Städte, so wie wir sie kennen, ermöglicht hat.  

Aber Städte des 21. Jahrhunderts benötigen für die Instandhaltung ihrer Kanalisation und Entwässerungssysteme neuzeitliche Lösungen. Hier kommt das deutsche Entwässerungs-, Kanalisations- und Vermessungsunternehmen GEODOC ins Spiel, das Dokumentations- und Vermessungsmethoden mit dem Leica BLK2FLY und dem Leica RTC360 kombiniert, um ihre komplexesten Projekte zu bewältigen.  

"Bei Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten stellt sich oft die Frage nach der genauen Vermessung des Innenraums von Kanalisationssystemen und Untertagebauten. Daher ist es auch unbedingt erforderlich, diesen Genauigkeitsgrad zu erzielen", sagt Lüdeke Graßhoff, Geschäftsführer von GEODOC Geoinformationsdienste und Dokumentationsleistungen.

GEODOC setzte zunächst den terrestrischen Laserscanner für Präzisionsarbeiten ein und fügte 2022 dann den fliegenden BLK2FLY-Laserscanner hinzu, um auch besonders anspruchsvolle Bereiche zu bewältigen.

Mit dieser Technologie, so Graßhoff, hat sich der Kundenkreis und die Art der Projekte, die GEODOC übernehmen kann, deutlich erweitert: Hamburger Tunnel, Scans von Dachkonstruktionen für private Auftraggeber und Architekten, Hochwasserschutzbauten (Hamburg hat mehr als 100 km Hochwasserdeiche), usw.  

"Dank dieser Geräte bekommen wir jetzt sehr interessante und spezielle Aufträge", ergänzte er. "Wir sind nun in ganz Deutschland tätig: nicht nur in Hamburg, das im hohen Norden Deutschlands liegt, sondern wir fahren nun mit unseren Scannern bis nach München im Süden oder sonst wo hin.  

Ein "unlösbares" Problem wurde mit dem BLK2FLY behoben

Der BLK2FLY auf einer Landeplattform

Die effizienten Laserscanner von Leica Geosystems ermöglichten es GEODOC, Kunden und Gemeinden bei der Lösung von Vermessungs- und Dokumentationsproblemen, die bisher in schwer zugänglichen Gebieten mit Umwelt- und anderen Schäden auftraten, zu helfen.  

"Im sächsischen Glauchau gab es ein Abwassersystem, das im Garten eines Hauses begann und dann in einen Hügel führte", erklärt Graßhoff. "Etwa 75 Meter nach der Einmündung in den Hügel gab es ein Hindernis im Abwasserkanal, sodass die Kanalinspektionskamera ihre Arbeit nicht fortsetzen konnte. Der Kanal war nämlich eiförmig und in einem so schlechten Zustand, dass nichts mehr hindurchkam.    

"Die Stadtverwaltung hat nicht nur versucht, die Stelle mit einer Drohne zu untersuchen, sondern die Fehlerstelle auch von der anderen Seite aus zu erreichen, allerdings ohne Erfolg."  

Es war daher ein präziser Scan erforderlich, da für die Reparatur des Rohres ein neuer Kanalschacht gebaut werden musste, ohne dem das Projekt nicht hätte fortgesetzt werden können.

"Gräbt man bis zu einer Tiefe von 17 Metern, so muss alles sehr präzise sein", so Graßhoff.  

Hier kamen daher sowohl der BLK2FLY als auch der RTC360 zum Einsatz.  

Dem Team von GEODOC gelang es, die Pipeline mit dem RTC360 zu scannen, indem sie ihn auf ein CCTV-Kamerafahrwagensystem montierten und ihn so tief es ging in den Tunnel hineinfuhren. Anschließend wurde mit dem BLK2FLY das gesamte Gelände gescannt (etwa 10 000 m² in einer Stunde) und alle Zieldaten georeferenziert.    

Der RTC360 mit Team im Kanalsystem

"Anschließend kombinierten wir die Scans des RTC360 und diejenigen des BLK2FLY [in Leica Cyclone REGISTER 360 PLUS], um die genaue Position des Abwassersystems zu bestimmen", sagte er. "Sie können sich sicherlich vorstellen, dass man keine Chance hat, sich zu orientieren, wenn man am Einlassschacht steht und auf den Hügel schaut."  

Sie exportierten dann direkt von dort aus das bereinigte und abgeschlossene Projekt in eine von Leica TruView gelieferte LGS-Datei. Der Kunde konnte somit die Daten in allen Facetten, ohne zusätzliche Softwarelösungen, überprüfen.  

"Das ist ein großer Vorteil [des Arbeitsablaufes der Leica Geosystems Reality Capture Software], dass man aus verschiedenen Scanquellen in ein einzelnes Projekt importieren kann", so Graßhoff.

Danach importiert das Team die LGS-Datei in Leica Cyclone 3DR zwecks Analyse und in Leica CloudWorx für BricsCAD, sofern Zeichnungen und andere Ergebnisse benötigt werden.  

Datensatz

Auf diese Weise konnte GEODOC mit Hilfe der Scan- und Softwarelösungen von Leica Geosystems das tun, was mit herkömmlichen Dokumentationssystemen nicht möglich war. Fazit: das Wiederaufbauprojekt konnte so weiter vorangetrieben werden.  

Ein modernes Großkraftwerksprojekt in Angriff nehmen

Der durch den Einsatz der genannten Scanner von GEODOC erzielte Erfolg verhalf dem Unternehmen zum Auftrag, ein Küstenkraftwerk in der Stadt Kiel zu scannen und in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken eine vollständige Dokumentation der Anlage für ein Reparatur- und Wiederaufbauprojekt zu erstellen. Dazu gehörten eine lange Strecke von Rohrleitungen, die das Meerwasser zum und vom Kraftwerk weg transportierten, sowie ein nervenaufreibender Flug mit dem BLK2FLY - zumindest für den Betreiber.    

"Die einzige Chance, die wir hatten, war das Scannen aus der Luft und von der Küste aus", erklärte Graßhoff. "Dazu musste ich mit dem BLK2FLY über die Ostsee fliegen. Da es mein erstes offizielles Projekt mit dem BLK2FLY war, war ich äußerst ängstlich und gestresst! Der Flug musste manuell durchgeführt werden und die Sensoren waren aber nicht für das Scannen über dem Meer gemacht.      

Der Flug verlief reibungslos. Graßhoff steuerte den fliegenden Laserscanner elegant und beendete das Scanprojekt auf eine Weise, wie es nur mit dem BLK2FLY gelingen kann.  

Allerdings hat er nicht vor, Überwasserscans zu einem regelmäßigen Bestandteil seiner Tätigkeit zu machen.

"Ich war sehr froh, als der BLK2FLY und ich wieder normalen Boden unter den Füßen hatten", sagte er zu den Ansprechpartnern bei Leica Geosystems.  

Dennoch freute sich Graßhoff, dass GEODOC an der Weiterentwicklung der Plattform, die das modernste Gaskraftwerk Europas ist, mitwirken konnte. Es befindet sich derzeit im Prozess, bis 2035 klimaneutral zu werden und auf Wasserstoffbetrieb umzustellen.

"Dies ist wegen der starken Nutzung von erneuerbaren Energien so wichtig", schwärmt Graßhoff. "Das Kraftwerk kann in 5 Minuten von 0 auf 180 MWatt hochgefahren werden."  

Durch den Einsatz des RTC360 für äußerst detaillierte Scans des Gebäudes und des BLK2FLY für schwer zugängliche Bereiche war GEODOC in der Lage, der Küstenkraftwerksbehörde die benötigte Dokumentation zeitnah zu liefern.  

"Die Möglichkeit, die Daten von verschiedenen Scannern zusammenzuführen, ist wirklich perfekt", fügt er hinzu. "Wir können sogar statische Scandaten (RTC360) mit mobilen Kartierungsdaten kombinieren. So haben wir als Nutzer die Möglichkeit, alles zu kombinieren und die besten Tools für die verschiedenen Anwendungsfälle und Anforderungen zu nutzen."